Gefunden am Kirschenwanderweg 1 oberhalb Wendershausen
Gefunden am Kirschenwanderweg 1 oberhalb Wendershausen

 

 

 

 

Jesus sprach: Sehet die Lilien auf dem Felde, sie mühen sich nicht ab und spinnen sich keine Kleidung, doch selbst Salomo in all seiner Pracht war nicht annähernd so schön gekleidet wie eine von ihnen. (nach Lukas 12,27)

 

Ist es nicht seltsam, dass der Ursprung vieler unserer Erdorchideen in Südosteuropa, dem Gebiet des "Heiligen Land" liegt?

Sie gelten als jüngste aller Pflanzenfamilien, gleichsam zu den schönsten und geheimnisvollsten und ziehen viele Ästheten in ihren Bann. Ihre Lebensweise ist voller wunderlicher Strategien. Sie vermögen Pilze und Tiere vieler Arten raffiniert in Ihre Überlebensstrategien einzubinden. Die Gattung Ophrys (Ragwurz) zum Beispiel verwirrt mit ihren Blütenformen und ganz spezifischen Sexualduftstoffen Bienenmännchen verschiedener Arten zu Scheinkopulationen um bestäubt zu werden. Die winzigen staubfeinen Orchideensamen enthalten keinerlei Grundversorgung für den Keimling, sie steuern und regulieren bestimmte Bodenpilze um sich mit Nährstoffen versorgen zu lassen. Wie ist so etwas möglich?  Können Pflanzen sehen oder riechen um andere Lebensformen für ihre Zwecke zu gebrauchen, wie dressieren sie den angreifenden Pilz?

Oder steckt viel mehr dahinter? Alles Zufall der Evolution oder doch genialste Schöpfung?    

Und unsere Schmetterlinge? Abgesehen von ihren fantastischen Farbspielereien vollbringen sie im Laufe ihrer Jahresentwicklung faszinierende Metamorphosen (Umwandlungen) vom Ei über Raupe zur Puppe zum Falter. Dabei können alle Entwicklungsstadien auch härtere Winter mit völliger Vereisung überleben. Einige Arten überleben als Raupe in Ameisennestern, obwohl sie ja eigentlich Jagdbeute der Ameisen sind. Einige Falter leben nur wenige Stunden oder Tage, andere fast ein Jahr. Einige wandern mit einem Flug über die Alpen jedes Jahr neu bei uns ein, pflanzen sich fort, und die Nachkommen fliegen im Herbst zurück in den Mittelmeerraum. Wie geht so etwas mit zarten Flügelchen über mehr als 1000 Kilometer und über Gletscher?  

Die Beschäftigung mit einer einzigen Art bietet schon Raum für lebenslange Forschung und Bewunderung ohne Ende.

Unser Wissen über das Zusammenleben und die gegenseitigen Abhängigkeiten heimischer Arten hält sich immer noch in Grenzen. Wir versuchen einer Art zu helfen und schädigen damit andere. Was den Wiesenorchideen  nützt kann sich für Schmetterlinge als Katastrophe erweisen.

Gut gemeinter Naturschutz hat Arten verschwinden lassen oder schwer geschädigt, auch wir haben Fehler gemacht, davon in den Artenkurzberichten mehr. 

Unser Wissen zu vertiefen ist Ansporn sich intensiver mit den Mitgeschöpfen unseres näheren Umfelds zu befassen, damit vom Aussterben bedrohten Arten geholfen werden kann zu überleben, bevor es zu spät ist.

Die Wissenschaft ist viele Stufen weiter, "Banalitäten" bringen nichts ein, wir Naturliebhaber und Feldbiologen sind gefordert.

 

Franz Kafka: Jeder der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.

In diesem Sinne viel Freude und Nachdenklichkeit an meinen Seiten.

 

 

Stefan Heym: Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des Lebens, dass der Mensch immer bissiger wird, je weniger Zähne er hat. 

Sollte ich also jemanden gekränkt haben, Sorry

 

Der beste Schutz für bedrohte Arten ist, wenn bestimmte Leute nicht wissen wo sie leben. 

 

 

Bei der Arbeit